Ansatz zur Weiterentwicklung des Modells der professionellen Handlungskompetenz von Lehrkräften für inklusiven (Mathematik-)Unterricht. Identifizierte Kompetenzbereiche bei Lehrkräften zu Beginn einer Fortbildung
Approach to Further Develop the Model of Teachers’ Professional Competence for Inclusive (Mathematics) Teaching – Identified Teachers’ Domains of Competence at the Beginning of a Professional Development Program
DOI:
https://doi.org/10.21248/qfi.25Schlagworte/Keywords
Professionelle Handlungskompetenz, Inklusion, Mathematikunterricht, Lehrerfortbildung, Professional competence, Inclusion, Mathematics teaching, Professional development programZusammenfassung
Ausgehend von spezifischen Anforderungen inklusiver Settings wird in diesem Beitrag ein Ansatz zur Weiterentwicklung des Modells der professionellen Handlungskompetenz von Lehrkräften für inklusiven (Mathematik-)Unterricht vorgestellt. Inklusion wird dabei verstanden als fachliches Lernen und gemeinsame Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler. Für die Weiterentwicklung werden zunächst Anforderungen durch inklusive Bildung betrachtet, einerseits abgeleitet aus verschiedenen Aufgaben- und Kompetenzkatalogen, andererseits basierend auf Kernbeständen für den Umgang mit Heterogenität im (Mathematik-)Unterricht im Allgemeinen und für inklusiven (Mathematik-)Unterricht im Speziellen. Anschließend wird daraus Wissen zur Bewältigung dieser Anforderungen abgeleitet und unter Rückgriff auf die verschiedenen Bereiche des Professionswissens (Fachwissen, pädagogisches Wissen, fachdidaktisches Wissen, Organisationswissen und Beratungswissen) weiter ausgeführt, wobei der Fokus auf das fachdidaktische Wissen im inklusiven Mathematikunterricht gelegt wird. Die affektiven und motivationalen Merkmale (Überzeugungen, Selbstregulation und Motivation) der professionellen Handlungkompetenz werden ebenfalls in die Weiterentwicklung des Modells einbezogen. Insgesamt erfolgt die Weiterentwicklung des Modells somit im Rahmen einer Erweiterung der einzelnen bestehenden Kompetenzbereiche um Aspekte, die unter Inklusionsgesichtspunkten besondere Bedeutung erfahren. Mit der Identifizierung von Kompetenzbereichen bei Lehrkräften zu Beginn einer Fortbildung zu inklusivem Mathematikunterricht wird ein Beispiel präsentiert, wie das weiterentwickelte Modell angewendet werden kann. In diesem Zusammenhang konnten in den Äußerungen der Lehrkräfte – abgesehen vom Fachwissen – alle Kompetenzbereiche identifiziert werden. Abschließend werden Möglichkeiten vorgestellt, wie das Modell im Kontext der Lehrerprofessionalisierungsforschung weiterhin eingesetzt werden kann.
Abstract
Based on specific requirements by inclusive settings, this paper presents an approach to further develop the model of teachers’ professional competence for inclusive (mathematics) teaching. For this, inclusion is meant to be subject-specific learning and joint participation of all pupils. First, requirements by inclusive education are considered. They are both derived from various task and competence catalogues as well as based on core elements for dealing with heterogeneity in (mathematics) classrooms in general and for inclusive (mathematics) teaching in particular. From this, knowledge for coping with these requirements is derived and explicated relying on the domains of professional knowledge (content knowledge, pedagogical knowledge, pedagogical content knowledge, organizational knowledge and counseling knowledge), whereby the pedagogical content knowledge for inclusive mathematics teaching is in focus. Affective and motivational characteristics (beliefs, self-regulation and motivation) of the professional competence are also included. Overall, the further development of the model is realized through an extension of the domains of competence by including aspects that are of particular importance from an inclusive perspective. By identifying teachers’ domains of competence at the beginning of a professional development program on inclusive mathematics teaching, an example is given of how the further developed model can be applied. In this context, all domains of competence – except content knowledge – could be identified within the teachers’ statements. Finally, more possibilities of how the model can be used in further research on teachers’ professional development are presented.